1924 veröffentlichte die London, Midland & Scottish Railway eine Warnung an ihre Mitarbeiter vor den Gefahren am Arbeitsplatz – darunter die Warnung: ‘Kopf – und du verlierst!’. Die Risiken des Berufs waren durchaus berechtigt: Allein in diesem Jahr starben 263 Eisenbahnarbeiter im Dienst, und unglaubliche 21.098 wurden verletzt. Doch wer waren diese Arbeiter im Jahr 1924 und seit dem Aufkommen der Eisenbahn? Wie können wir die ehemaligen Eisenbahner ausfindig machen und sie mit den Orten verbinden, an denen sie lebten, arbeiteten und ihre Freizeit verbrachten? Diese Fragen sind im Rahmen von ‘Railway 200’ und dem Motto ‘Wir feiern die Eisenbahner’ besonders aktuell – aber wo finden wir diese Menschen?
Eine Möglichkeit, zumindest einen Teil dieser Mitarbeiter zu erreichen – und die im Mittelpunkt des Vortrags steht –, besteht darin, ihre Spuren in den Dokumenten zu betrachten: die Unfälle, die sie erlitten haben. Diese Vorfälle ereigneten sich überall in Großbritannien, wo es Eisenbahnstrecken gab. Sie geben uns einen unschätzbaren Einblick in das Leben der Menschen an ihren jeweiligen Orten und bieten uns vielfältige Möglichkeiten, zur Erforschung und zum Verständnis der Lokalgeschichte beizutragen. Ich werde das Projekt „Eisenbahnarbeit, Leben und Tod“ vorstellen, eine Kooperation, die das Arbeitsleben und die Unfälle britischer und irischer Eisenbahnmitarbeiter untersucht. Wir werden betrachten, wie das Projekt dazu beitragen kann, die Natur der Eisenbahnarbeit zu verstehen und durch die Fokussierung auf bestimmte Orte einen Beitrag zur Lokalgeschichte zu leisten. Ich werde einige der lokalgeschichtlichen Arbeiten des Projekts hervorheben und Sie alle herzlich einladen, die Möglichkeiten des Projekts zu entdecken.
Mike Esbester ist Dozent für Geschichte an der Universität Portsmouth und einer der Leiter des Projekts „Eisenbahnarbeit, Leben und Tod“ (www.railwayaccidents.port.ac.uk). Das Projekt untersucht das Arbeitsleben britischer und irischer Eisenbahnangestellter anhand ihrer Unfälle und der von ihnen hinterlassenen Aufzeichnungen. Es ist ein Kooperationsprojekt der Universität Portsmouth, des National Railway Museum und des Modern Records Centre, in Zusammenarbeit mit den National Archives of the UK und der RMT-Gewerkschaft.